Meditative Fotografie

Augen auf und ganz bei sich ankommen...

Normalerweise ist Fotografie mit einiger Planung verbunden. Wetter, Nebel, Mondstand, zeitlicher Slot etc., je nach dem was für ein Bild oder Ziel man hat. Doch wenn ich den Wert auf das meditative Fotografieren lege, dann ist für mich die einzige Planung der ungefähre Ort. Heute hat es mich in den Wald gezogen. In meinem Rucksack meine Kamera das Makroobjektiv, eine Taschenlampe sowie das Stativ. Ziemlich minimalistisch für meine Verhältnisse:-). Wer keine Kamera hat, ein Handy (im Flugmodus) geht auch.

 
Ich komme im Wald an, normales Schritttempo und beginne die Natur zu beobachten, Geräusche und Gerüche wahr zu nehmen. Mit jedem Schritt tauche ich mehr in den Wald ein, die Gedanken werden ruhiger und ich komme immer mehr im jetzigen Moment an. Suche mir einen abgelegenen Weg, ein Trampelpfad, um mich noch mehr mit der Natur zu verbinden. Mein Tempo verlangsame ich nun, nehme ganz bewusst den Boden unter meinen Füssen wahr, wie er sich anfühlt, welche Geräusche beim Gehen entstehen. Die Entschleunigung setzt ein. Das langsame Tempo ermöglicht es mir, aufmerksam zu beobachten. Ich nehme die sich langsam einfärbenden Blätter war, Spinnennetze und Gräser mit Tautropfen, letzte Blüten und Pilze, noch nicht viele, aber sie sind vorhanden.

 
Ich halte Inne bei einem grossen Baumstamm, welcher dem letzten Sturm wohl nicht stand gehalten hat, geniesse die Ruhe, lausche den unterschiedlichen Geräuschen im Wald. Vor mir ein einsamer Pilz auf einem Baumstrunk. Kamera auspacken und ich beginne mit der Schärfe, Unschärfe und Licht zu spielen. Tauche ganz ein, bin fasziniert und je länger ich beim Motiv verweile umso mehr entdecke ich. Viel später, ich packe die Kamera wieder ein und mache mich auf den Weg nach Hause.

 
Da, wie bei anderen Meditationspraktiken auch, meine Gedanken auf diese Art und Weise ganz still werden, ich eins werde mit meiner Umgebung, meine Aufmerksamkeit ganz präsent ist und die Zeit im nu verfliegt (ich war 2.5 h unterwegs und keine 3km weit gekommen :-)) fühle ich mich danach tiefenentspannt, ausgeglichen und dankbar. Meditative Fotografie ist eine sehr gute Möglichkeit um zur Ruhe zu kommen. Durch regelmässiges Meditieren kann sich unter anderem das Stressempfinden reduzieren, deine Schlafqualität verbessern und innere Unruhe reduzieren.

Ich lade dich dazu ein, dein Handy in Flugmodus zu stellen, raus in die Natur zu gehen und richte deinen Blick einmal aufmerksam der Natur zu, du wirst so viel wahrnehmen und entdecken. 

Herzlichst Silvia